Ehem. Baumwollspinnerei
Paul M. Busch AG

Das ehemalige Fabrikgelände der Baumwollspinnerei Paul M. Busch AG in Lürrip, einem Stadtteil von Mönchengladbach, ist ein beeindruckendes Relikt der industriellen Vergangenheit der Region. Gegründet im Jahr 1897, repräsentiert die Fabrik eines der zahlreichen Textilunternehmen, die um die Jahrhundertwende in der Gegend entstanden. Heute sind nur noch das markante Kontorgebäude und einige Nebengebäude erhalten, nachdem die Cellulose-Füllstoff-Fabrik CFF Rettenmeier Anfang der 1990er Jahre den Betrieb eingestellt hat. Seitdem steht das Gelände weitgehend leer und wartet darauf, durch einen Investor revitalisiert zu werden.

Historische Bedeutung und architektonische Besonderheiten

Die Baumwollspinnerei Paul M. Busch AG war Teil der zweiten Welle der Textilindustrialisierung in Mönchengladbach und prägte die Region nachhaltig. Die Fabrikanlage umfasste mehrere Gebäude, darunter ein architektonisch auffälliges, dreigeschossiges Kontorgebäude, Lagerhallen, einen Spinnsaal und weitere Nebengebäude mit charakteristischen Sheddächern. Das Unternehmen beschäftigte zeitweise über 350 Mitarbeiter und war ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Trotz ihres späteren Niedergangs bleibt die Spinnerei ein Symbol für die Blütezeit der Textilindustrie in Mönchengladbach.

Aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne

Nach der Schließung der Cellulose-Füllstoff-Fabrik CFF Rettenmeier in den 1990er Jahren verfiel das Gelände in einen Dornröschenschlaf. Doch nun soll neues Leben einziehen: Das Gelände ist für die Entwicklung von rund 400 Wohneinheiten sowie Gastronomie und weitere Nutzungen vorgesehen. Dieses Projekt verspricht, den Stadtteil Lürrip aufzuwerten und dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Frank Eibenberger, CDU-Ratsherr für Lürrip, betonte am 9. Januar 2019 die Bedeutung, die ehemalige Baumwollspinnerei Paul M. Busch AG in die Entwicklungspläne für das Reme-Gelände zu integrieren:

„Mit dem Kühlen- und Monforts Quartier gibt es bereits zwei exzellente Beispiele in der Stadt, wie unsere industrielle Tradition mit moderner Architektur zur Geltung gebracht werden kann. Zumindest für das auffällige Kontorgebäude der Spinnerei auf dem Reme-Gelände sollten gemeinsam mit den Investoren ähnlich kreative Überlegungen angestellt werden. Die textilindustrielle Kultur hat Mönchengladbach über viele Jahrzehnte geprägt. Sollte das Gebäude erhalten und modernisiert werden können, wäre dies nicht nur symbolisch ein wichtiges Bekenntnis zu unseren Wurzeln. Gerade in einer Zeit, in der die Textilwirtschaft in unserer Stadt eine Renaissance erlebt, sollten wir uns für die Wahrzeichen ihrer Vergangenheit entschlossen einsetzen.“

– Frank Eibenberger, CDU-Ratsherr für Lürrip, 9. Januar 2019

Erinnerung bewahren und Zukunft gestalten

Die Integration historischer Bauten in moderne Stadtentwicklung ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Das auffällige Kontorgebäude der ehemaligen Spinnerei könnte als Zeugnis der industriellen Vergangenheit erhalten bleiben und gleichzeitig neuen Nutzungen zugeführt werden. Es wäre ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für die Geschichte Mönchengladbachs und könnte identitätsstiftend für die Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers wirken.

Das REME-Gelände und seine Potenziale

Das Reme-Gelände bietet nicht nur Raum für Wohnbebauung, sondern auch für kulturelle und soziale Projekte. Die Revitalisierung könnte neue Arbeitsplätze schaffen und den Stadtteil nachhaltig beleben. Ähnliche Projekte in der Stadt haben bereits gezeigt, wie erfolgreich die Symbiose von Alt und Neu sein kann.

Weitere Informationen

Für Interessierte gibt es ein Lost Place Video, das einen Einblick in den aktuellen Zustand des Geländes bietet und die Atmosphäre dieses geschichtsträchtigen Ortes einfängt.

Quellen

  • Westdeutsche Zeitung
  • RP Online
  • CDU Mönchengladbach