Das alte TWL Umspannwerk von Ludwigshafen, erbaut in den späten 1920er Jahren, repräsentierte eine Ära des technologischen Fortschritts und städtebaulicher Entwicklung. Die Notwendigkeit einer zuverlässigen Stromversorgung in einer Zeit, in der die Elektrifizierung rapide voranschritt, führte zur Entstehung dieses imposanten Gebäudes.
Auch die Entscheidung zum Bau des Umspannwerks war nicht leicht, vor allem aufgrund finanzieller Herausforderungen. Daher war es unumgänglich, die steigende Nachfrage nach Strom für Industrie, Straßenbahnen und Haushalte zu erfüllen. So auch der Oberbürgermeister Christian Weiss betonte die Wichtigkeit des Projekts, um „Unannehmlichkeiten bei der hiesigen Versorgung zu vermeiden“. Nach Überarbeitungen und Anpassungen in Ausschusssitzungen wurde der Bau in zwei Etappen genehmigt.
Das Umspannwerk hatte den Zweck, die vom Kraftwerk gelieferte hohe Spannung durch Transformatoren umzuleiten und mit niedrigerer Spannung in verschiedene Kanäle zu leiten. Die architektonische Gestaltung unter Leitung von Stadtbaurat Hans Graf kombinierte Elemente der funktionalen Bauhaus-Architektur mit dem Stil des Expressionismus. Die markante Fassade aus rotem Klinkerstein und die halbkreisförmigen Treppentürme prägten das Stadtbild.
Die Inbetriebnahme erfolgte im November 1928, und das Umspannwerk war für Jahrzehnte ein zentrales Element der Elektrizitätsversorgung und Stadtverwaltung. Nach seiner Stilllegung erfolgte 2011 die Umwandlung des unter Denkmalschutz stehenden Komplexes in die Wohnanlage „Stadthaus am Lutherplatz“.
Der repräsentative Bau Kubus, eine Eisenbetonkonstruktion mit roten Klinkern, wurde geschickt in zwei Teile unterteilt: Einer diente dem Umspannwerk, der andere der Stadtverwaltung. Auch ein Umbau zum „Stadthaus Lutherstraße“ im Jahr 2010 schuf etwa 50 moderne Wohnungen. Da auch die originalen architektonischen Details, wie die halbrunden Treppenhäuser und Flachreliefs, erhalten blieben.
Das Stadthaus am Lutherplatz ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Verbindung von Bauhaus- und Expressionismus-Ideen. Es erzählt die Geschichte einer Stadt, die mit technologischem Fortschritt und städtebaulichen Veränderungen Schritt hielt.
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Quellen: Rhein Neckar Kultur e.V. | Ludwigshafen