Haus Zoppenbroich ist ein historisches Herrenhaus mit einer faszinierenden Vergangenheit, das aus bescheidenen Anfängen als Hofanlage hervorging. Es zählt zu den jüngeren Herrenhäusern des 16. Jahrhunderts und hat im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Die Ursprünge des Anwesens reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, als es zunächst eine Hofanlage und ein Burglehn des Hauses Liedberg war. Später ging es in den Besitz des Hauses Honselaer über.
Das 14. Jahrhundert
In der Mitte des 14. Jahrhunderts sind Rabodo von Zoppenbroich sowie die Familie von Schlickum als Eigentümer der Hofanlage dokumentiert. Im Jahr 1405 gelangte das Anwesen zusammen mit der gleichnamigen Unterherrschaft Zoppenbroich in den Besitz des Freiherren Arnold von Honselaer. Die letzte Besitzerin aus dieser Familie war Eva von Honselaer, die das Erbe in vier Teile aufteilte und es den Armen von Giesenkirchen, Gladbach, Willich und Morenscheid vermachte. Diese Anteile wurden von den jeweiligen Pfarreien verwaltet.
Das 15. Jahrhundert
Im Jahre 1566 übernahm die Familie Quadt das Anwesen und behielt es für über 100 Jahre. Das Herrenhaus wurde nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg durch hessische und Weimarer Truppen als vierflügliges Gutshaus wiederaufgebaut. Im 18. Jahrhundert fiel es nach dem Tod des letzten Lehnsinhabers Ambrosius Franz von Virmont an Kurfürst Maximilian Friedrich von Köln zurück.
Zweiter Besitzer
Die Industriellenfamilie Lenssen aus Rheydt erwarb das Anwesen im Jahr 1807 und richtete in der zugehörigen Mühle eine Baumwollspinnerei ein. Nach einem Besitzerwechsel im Jahr 1827 gelangte das Anwesen schließlich in den Besitz der Familie Adam Bresges. Unter Ernst Bresges erfolgte im Jahr 1880 der Ersatz einiger Teile des Hauses Zoppenbroich durch einen historisierenden Neubau des Architekten Wilhelm Weigelt. Die Familie Bresges baute in den folgenden Jahren die Spinnerei zu einem bedeutenden Familienunternehmen aus, das bis 1977 Bestand hatte.

Größen und Gebäude
Die Geschichte der Herrschaft Zoppenbroich erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte. Die ehemalige Unterherrschaft Kurkölns im Amte Liedberg existierte von 1405 bis 1744. Sie umfasste verschiedene Honnschaften wie Bahner, Biesel, Eiger und Tackhütte, die auf dem heutigen Gebiet der Stadt Mönchengladbach liegen. Mit einer Größe von 139 Hektar im Jahr 1670 beherbergte das Territorium 22 Häuser und Höfe. Das Anwesen wurde auf den Ruinen eines Vorgängerbaus aus dem 17. Jahrhundert errichtet und diente als Sitz der Lehnsträger. Es befand sich zwischen Giesenkirchen und Rheydt an der Niers.
Territoriale Konflikte
Die Niers bildete die westliche Grenze des Territoriums zur Unterherrschaft Rheydt des Herzogtums Jülich, was oft zu Grenzkonflikten führte, da der Fluss nach Hochwasserereignissen sein Bett veränderte.
Ursprünglich war Zoppenbroich ein Ritterlehen im Einflussbereich des Dingstuhls Liedberg. Während eines langen Zeitraums territorialer Auseinandersetzungen zwischen Kurköln und den Grafen von Jülich gelang es den Lehnsträgern, eine weitgehend unabhängige Unterherrschaft zu etablieren.
Neuer Eigentümer
Von 1566 bis 1692 waren die Freiherren von Quadt die Lehnsträger der Unterherrschaft. Nach mehreren Besitzerwechseln erhielt Ambrosius Franz von Virmont das Territorium im Jahr 1723 durch die Erbschaft seiner ersten Frau und wurde im darauffolgenden Jahr damit belehnt.
Nach dem Tod von Virmont im Jahr 1744, ohne einen Erben zu hinterlassen, stritt sich seine Witwe Maria Elisabeth bis 1763. Sie und der Erzbischof von Köln stritten sich um den Besitz. Nach einem Vergleich zahlte der Erzbischof 110.000 Reichstaler an die Witwe, und das Territorium fiel wieder an Kurköln zurück. Es wurde daraufhin von der kurkölnischen Vogtei Odenkirchen verwaltet.


Quellen: Wiki Haus Zoppenbroich | Wiki Zoppenbroich