Ludwigshafen Lux’sche Werke

Die Lebensgeschichte von Friedrich Lux ist von bemerkenswerter Innovation und unternehmerischem Mut geprägt. Geboren am 28. November 1854 in Mainz als Sohn des gleichnamigen Komponisten Friedrich Lux, zog es ihn im Jahr 1880 nach Ludwigshafen am Rhein.

Dort, im Schatten der aufstrebenden BASF, gründete er seine eigene Fabrik „Lux“. Er setzte Maßstäbe mit der Patentierung der „Lux-Masse“, einem Produkt aus Abfallprodukten der Giulinis Tonerde Produktion.

Neben dem Kerngeschäft engagierte er sich für die Eröffnung einer Sternwarte. Daher konstruierte er erfolgreich Messgeräte, aus denen schließlich die Firma Spanner-Pollux entstand.

Im Jahre 1882 legte Friedrich Adolf Lux den Grundstein für das renommierte Unternehmen Lux’sche Industriewerke in Ludwigshafen. Als promovierter Chemiker und Elektrotechnik-Ingenieur begann er zunächst mit der Herstellung von Gasreinigungsmitteln sowie technischen Geräten wie Gasmessern, Druckreglern und Wassermessern. Diese wegweisenden Produkte legten den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.

1898 wagte sich Friedrich Lux als einer der Pioniere in die Welt des Automobilbaus und fertigte als zweiter Autobauer weltweit sein erstes eigenes Fahrzeug. Dieses erste Lux-Automobil zeichnete sich durch seinen Vorderradantrieb aus, ein wegweisendes Feature seiner Zeit. Das Modell Lux „Tonneau“, um das Jahr 1900 entwickelt, beeindruckte mit einem kraftvollen Zweizylinder Boxermotor von 10 PS, der Spitzengeschwindigkeiten von 50 bis 60 Stundenkilometern ermöglichte. Insbesondere in Europa und speziell in England fanden Lux-Wagen großen Anklang. Beeindruckend ist die Tatsache, dass sogar ein Lux-Omnibus – der weltweit erste mit einem Verbrennungsmotor angetriebene Omnibus – seinen Weg nach England fand.

Unter den zahlreichen Bewunderern der Marke Lux war auch Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder des letzten deutschen Kaisers. Trotz des vielversprechenden Starts im Automobilbau sah sich Friedrich Lux mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Um die nötigen Investitionen zu tätigen, musste er Mittel aus dem Bau von Gaswerksapparaturen abzweigen – eine Entscheidung, die bei den Aktionären auf geteiltes Echo stieß. Zu jener Zeit war der Glaube an die Zukunft des Automobilbaus noch nicht weit verbreitet.

Im Jahr 1901 sah sich Friedrich Lux gezwungen, als Generaldirektor der Firma Lux zurückzutreten. Eine Kombination aus unglücklichen Umständen führte schließlich zum Ende der Automobilproduktion bei Lux’schen Industriewerken im Jahr 1903.

Die Lux’schen Industriewerke AG, hervorgegangen aus den ursprünglichen Lux-Werken, wurden 1898 ins Leben gerufen. Der Börsengang brachte neben finanziellen Mitteln auch neue Herausforderungen mit sich. Die Aktionäre teilten nicht immer die Visionen des Firmengründers, was letztlich zu seinem Rücktritt als Generaldirektor im Jahr 1902 führte. Trotz des Endes der Ära des Automobilbaus für die Marke Lux im frühen 20. Jahrhundert, bleibt ihr Beitrag zur Geschichte der Mobilität unvergessen.

Im Automuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg findet sich ein eindrucksvolles Lux-Fahrzeug aus der Zeit von 1898 bis 1902, ein Zeugnis der bahnbrechenden Innovationen dieser Ära.

Quellen: Wikipedia | Automobilia8545 | Autohaus.de