Römisch-katholische Sankt Ludwig Kirche

Die Kirche St. Ludwig ist der älteste römisch-katholische Kirchenbau der Stadt Ludwigshafen am Rhein.

Die Pfarrei St. Ludwig wurde durch königliches Dekret vom 17. August 1857 errichtet, nachdem schon seit 1852 regelmäßige katholische Gottesdienste in angemieteten Räumen und dann in der 1854 erbauten Simultankirche (der späteren Synagoge) stattfanden. Initiator für den Bau der Ludwigskirche war der Direktor der Pfälzischen Eisenbahnen, Albert von Jäger (1814–1887), der auch als Verwaltungsrats-Vorsitzender der neuen Pfarrgemeinde fungierte.

Am 5. Juni 1858 konnte durch den Speyerer Bischof Nikolaus von Weis, in Anwesenheit König Ludwig I. von Bayern, auf dem Bauplatz an der Ecke Bismarckplatz / Wredestraße der Grundstein zum Bau der Kirche gelegt werden. Es handelte sich um eine neuromanische dreischiffige Basilika mit Atrium und Transsept nach Plänen des Architekten und großherzoglich badischen Baudirektors Heinrich Hübsch. 

Vorbild war die Basilica di San Lorenzo in Florenz. Die Bauausführung übernahm der Ludwigshafener Baumeister Joseph Hoffmann. Am 28. August 1862 erfolgte die Weihe, wieder durch Bischof von Weis, im Beisein König Ludwig I. und seiner Tochter Prinzessin Hildegard. Da der König große Summen zur Errichtung der Kirche gespendet hatte, wählte man aus Dankbarkeit das Patrozinium St. Ludwig. 

Vollendung der Türme

Erst 1883 waren die beiden den Chorraum flankierenden Türme vollendet. Das Haupt- und die beiden Seitenschiffe wurden getrennt von je 6 mächtigen Säulen aus Untersberger Marmor, einem Geschenk König Ludwig I. Der Innenraum war freskiert, die Bilder stammten von Alois Süßmayr (1825–1885), einem Schüler Johann von Schraudolphs, die Ornamentmalerei von Joseph Schwarzmann.

Renovierung / Wiederaufbau

1942 wurden erneut die Glocken geholt – diesmal nur in umgekehrter Reihenfolge: bis auf das kleinste Exemplar wurden alle abtransportiert. Eine Schallplattenaufnahme der großen Glocke, die vor dem Abtransport noch angefertigt wurde, konnte sie bei festlichen Anlässen notdürftig ersetzen. Den Zweiten Weltkrieg sollte das Kirchenschiff schließlich nicht überstehen. Schwere Bomberangriffe auf Ludwigshafen 1945 zogen die Kirche in Mitleidenschaft, am Kriegsende standen nur noch die zwei Türme. 

Nach der Beseitigung der Trümmer begann in den Nachkriegsjahren ab 1951 der Wiederaufbau mit rotem Sandstein. Aus dem Originalbestand ist die Marienstatue unversehrt geblieben, der Taufstein konnte wieder zusammengesetzt werden. So konnte im Mai 1953 ein zweites Mal ein Richtfest gefeiert werden.

Glockentürme

Die beiden 55 m hohen Türme tragen ein sechsstimmiges Geläute. Alle Glocken hängen in historischen Eisenglockenstühlen, die beiden großen Glocken befinden sich im Südturm, die übrigen Glocken im Nordturm.

Die kleine historische Andreas-Hamm-Glocke von 1854 ist normalerweise nicht Bestandteil des Vollgeläutes und läutet sonst solistisch bei Taufen.

Quellen: Wikipedia | Altera levatur 2017